Die Konstruktionen von Afrika im Migrations- und Entwicklungspolitikdiskurs in der deutschen Presse 2000–2010. Eine kritische Diskursanalyse. Verlag Königshausen u. Neumann.
Kurze inhaltliche Vorstellung:
Der brisante Themenkomplex „Migration“ aus Afrika nach Europa (Stichworte sind z.B. Ceuta und Melilla, Lampedusa) wird immer mehr zum Gegenstand wissenschaftlicher Auseinandersetzung in den Literatur- und Kulturwissenschaften. Auch in der sogenannten „Auslandsgermanistik“ und in den „Afrika-Studien“ an deutschen Universitäten hat das Interesse an dem Thema Migration in Verbindung mit der Entwicklungshilfe (Migrationspartnerschaften) deutlich zugenommen. Doch es stellt sich die Frage nach den Analysekategorien, die einen ‚angemesseneren‘ Umgang mit den festgefahrenen Denkstrukturen über Afrika im europäischen/deutschen Diskurs ermöglichen und den Anforderungen einer globalisierten Welt gerecht werden könnten. Die Diskursanalyse des Themenkomplexes Migrationspartnerschaften in deutschen Printmedien zeigt, dass der Blick auf ihn aus dem Sicherheitsbereich und der Entwicklungsproblematik herrührt. Bezogen auf Afrika wurde die gesamte Diskussion zusehends auf den Beitrag der Entwicklungshilfe (bzw. auch die Entwicklungszusammenarbeit) für den Kontinent reduziert. Dies erklärt den Umstand, dass es kaum Möglichkeiten für eine kritische Analyse der Rolle der Entwicklungspolitik in dem Aufkommen der Migrationen junger Afrikaner nach Europa/Deutschland gibt. Die vorliegende Dissertation versteht sich daher als ein kritischer Beitrag zur Beobachtung Deutsch-afrikanische(r) Diskurse in Geschichte und Gegenwart (hrsg. von M. Hofmann und R. Morrien, 2012) in Zeiten globaler Migrationen.
Zur Person:
Ich studierte von 2003 bis 2010 Germanistik /„Civilisation allemande“ (FLESH), Pädagogik und Erziehungswissenschaften (INSE) an der Université de Lomé in Togo. Für die Erstellung meiner Magister-Arbeit kam ich mit einem sechsmonatigen Stipendium der Hanns-Seidel Stiftung e.V. zum ersten Mal nach Paderborn.
Danach durfte ich von 2009 bis 2012 als Sachbearbeiter in der deutschen Auslandsvertretung in Togo im Bereich Kultur, Wirtschaftliche Zusammenarbeit (u.a.) arbeiten, ehe ich ab 2013 mit einem Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Paderborn promovieren durfte. Die Promotion schloss ich im Dezember 2017 ab. Während der Promotion und auch danach arbeitete ich als Deutschlehrer auf Honorarbasis an der Universität Paderborn und kurzzeitig an der Musikhochschule Detmold.
Seit Februar 2019 bin ich als „Assistant“ am Département de Langues étrangères appliquées der Université de Kara in Togo tätig. Hier darf ich neben der Lehre und Forschung auch als stellvertretender Abteilungsleiter fungieren.
Die Erforschung der Deutsch-afrikanischen Diskurse in Massenmedien und in Archiven steht hierbei im Mittelpunkt. Zentrale Themenbereiche bilden die Diskurse der Migrationspartnerschaften sowie die Aktualität der deutschen Kolonialzeit. Weitere Interessenschwerpunkte stellen die Phänomene des Kulturtransfers durch Übersetzung, sowie deren interkulturelle Implikationen dar.
Mehr zur Person:
- „Einer meiner Lieblingsautoren ist Siegfried Lenz, weil es mich fasziniert, wie gekonnt er den Norden Deutschlands beschreiben kann.“
- „Ein weiterer Lieblingsautor ist Uwe Timm, der mir gezeigt hat, dass Literatur wirklich mehr kann, als nur Fiktion zu sein.“