Zur Masterarbeit:
Getrieben durch die digitale Zurückhaltung meiner Schule, in der ich die Vertretungsstelle während der Corona-Pandemie ausgeübt habe, habe ich in meiner Masterarbeit die Fragestellung fokussiert, welche didaktischen Potentiale sich durch den Einsatz digitaler Medien im Literaturunterricht ergeben können. Um dies mit Hilfe eines qualitativen Forschungsparadigmas untersuchen zu können, habe ich nach Aufbereitung einer mediendidaktischen Konzeption für den Literaturunterricht am Beispiel von Märchen in einer fünften Klasse eine digitale Unterrichtsreihe im Literaturunterricht geplant, aufbereitet sowie durchgeführt. Schwerpunkt der durchgeführten Unterrichtsreihe bildeten drei digitale Medien: Das ZUMPad, der Book Creator sowie Audiovertonungen. Auf diese Weise sollte es gelingen, die bereits existierenden didaktischen Vorschläge im Umgang mit digitalen Medien für den Literaturunterricht zu verifizieren, falsifizieren oder zu modifizieren. Durch diese Vorgehensweise sollte vorwiegend das Ziel angestrebt werden, eine digitale Entlastung für Lehrkräfte im Literaturunterricht zu generieren. Die praktisch erprobte Unterrichtseinheit auf Basis der genannten digitalen Medien soll für weitere unterrichtliche Zwecke gewinnbringend im Literaturunterricht eingesetzt oder in andere Lehr-Lern-Prozesse adaptiert werden können. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen eine ambivalente Beurteilung: Einerseits hat die unterrichtspraktische Aufbereitung, Durchführung und Evaluation gezeigt, dass die genannten digitalen Medien dazu verhelfen, sich einem literarischen Stoff anzunähern. Andererseits ist eine aufwendige und zeitintensive Planung des unterrichtlichen Settings mit digitalen Medien nicht zu unterschätzen. Für die Zukunft werden die gewonnen Erkenntnisse dieser Fragestellung, die die Verknüpfung des literarischen Lernens mit digitalen Medien fokussiert, nicht unbedeutend sein. Das belegt der Blick auf den vorläufigen Entwurf des Kernlehrplans für das Fach Deutsch der Sekundarstufe I an Gesamtschulen aus Oktober 2021, in dem (digitale) Medien stärker als zuvor in Verbindung mit dem literarischen Stoff treten.
Zur Person:
Nach erfolgreich abgeschlossener kaufmännischer Ausbildung habe ich im April 2017 an der Universität Paderborn mein Lehramtsstudium mit der Fächerkombination Deutsch und Hauswirtschaft für Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen aufgenommen. Im März 2022 habe ich das Studium mit dem Master of Education abgeschlossen und werde ab dem 01.05.2022 als Lehramtsanwärterin im Vorbereitungsdienst des Landes NRW tätig sein. Während des Studiums konnte ich bereits im Rahmen der Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Ernährung, Konsum und Gesundheit im Fachbereich Fachdidaktik Hauswirtschaft meine fachdidaktischen Kenntnisse unter Beweis stellen und über vier Semester als Lernberatung für Studierende tätig sein. Darüber hinaus habe ich meine theoretischen Kenntnisse im Rahmen einer Vertretungsstelle an einer Gesamtschule vorrangig im Bereich der Germanistik praktisch unter Beweis stellen können. Schließlich forderte die Corona-Pandemie Partizipation an digitaler Germanistik heraus, sodass durch diese Tätigkeit mein Interesse, Literaturwissenschaft mit digitaler Fachdidaktik zu verzahnen, intensiviert wurde. Auf diese Weise konnte ich schließlich den Forschungsschwerpunkt meiner Abschlussarbeit im Feld der digitalen Literaturwissenschaft eingrenzen. Ich erhoffe mir für meinen zukünftigen beruflichen Werdegang, von diesen fundierten Erkenntnissen im unterrichtspraktischen Diskurs Gebrauch machen zu können.
Mehr zur Person:
- „Ich habe Germanistik studiert, weil mich besonders kritisches und analytisches Denken über kulturelle, historische und aktuelle Phänomene herausfordert.“
- „In Paderborn hat mich am meisten geprägt, Wissen zu teilen und dass sich durch die Schnittstellen und den Austausch zwischen Forschung, Lehre und Fachdidaktik die Möglichkeit bietet, sich weiterentwickeln zu können.“