Artikel
diMaG – Ausgabe 1
Erinnern, Vergessen, Verdrängen: Der Umgang mit (Natur-) Katastrophen in Gudrun Pausewangs Die Wolke (1987)
Autor*innen
Evgenia Papageorgiou
Abstract
Folgender Aufsatz beschäftigt sich mit der Darstellung des Erinnerns, Vergessens und Verdrängens von
(Natur-)Katastrophen in Gudrun Pausewangs Jugendroman Die Wolke (1987). Untersucht wird, wie im
Text die von der damaligen deutschen Bundesregierung genutzten Mittel zur Wiederherstellung der
Stabilität des Staates – v. a. Strategien des Vergessens – beschrieben werden. Weiterhin werden die
Rolle der Zeitzeugen im Rahmen der Bewahrung der kollektiven Erinnerung sowie auch die Funktion
der Naturbeschreibungen im Roman erforscht. Von großer Bedeutung sind auch die Gestaltung und die
Funktion des autobiographischen Gedächtnisses im Rahmen der Bewahrung der Erinnerung. Ökokritik
untersucht den Begriff „Umwelt“ breiter. Umwelt umfasst nicht nur die räumliche Umgebung eines Individuums, sondern auch dessen soziale und kulturelle Umgebung. Die Wechselbeziehungen zwischen
natürlichem Raum und sozialem bzw. kulturellem Raum können mithilfe dieser Forschungsrichtung erkundbar werden (vgl. Stobbe, 2014, S. 356). Dadurch werden diachronische Diskurse und Problematiken
erhellt, wie z.B. der Diskurs rund um die kollektive Erinnerungskultur. Ziel des folgenden Aufsatzes ist es,
mithilfe der Ökokritik und der Erinnerungstheorien zu zeigen, wie in Die Wolke die moralische Verpflichtung des Einzelnen betont, die Wahrheit geschützt sowie die Folgen der (gezielten) Vernachlässigung
der kollektiven Erinnerungskultur für alle Lebensbereiche angeprangert werden.
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