Artikel
diMaG – Ausgabe 1
Proto-ökologisches Denken, Industrialisierung und Umweltverschmutzung in Wilhelm Raabes Roman Pfisters Mühle
Autor*innen
Maike Engelke, Dimitra Pastousea
Abstract
Der erste deutsche Umweltroman, Pfisters Mühle von Wilhelm Raabe, aus dem Jahr 1884 setzt sich
kritisch mit dem Thema Umweltverschmutzung durch Industrialisierung auseinander, was an dem Fallbeispiel der Mühle der Familie Pfister aufgezeigt wird, die durch Abwasser einer Zuckerfabrik zerstört
wird. Im Roman spielen vor allem ökologische Räume eine zentrale Rolle. Natürliche Räume müssen
Infrastrukturprojekten weichen. Wichtig ist dabei die idyllische Darstellung der Mühle als natürlicher
Erinnerungsort, die mit der Negativdarstellung der Zuckerfabrik als Stellvertreter der Industrialisierung
verglichen wird. Die einzelnen Figuren tragen einen wichtigen Teil zu dieser Gegenüberstellung bei, da
sie sich unterschiedlich zum Thema Industrialisierung und Fortschritt positionieren. Während die ältere
Generation, gegen die Industrialisierung kämpft, versucht die junge Generation, einen Platz in der neuen
Welt zu finden. In Pfisters Mühle werden Tragik und Komik miteinander verknüpft. Pfisters Mühle soll zudem in den gesellschaftlichen Hintergrund der Literaturepoche des bürgerlichen Realismus eingeordnet
werden, die für eine realistische Abbildung der zeitgenössischen Gesellschaft steht.
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